Das Wandeln auf fremden Baustellen

Wenn Sie große Sprünge machen wollen, dann lassen bitte sie die Anderen in Ruhe.

(Boris Grundl)

 

Bild und Video zum Thema entstanden übrigens bei der auf vier Jahre angelegten Großbaustelle an der Bundesstraße 29 vor Aalen, welche gerade sehr einschneidend Verkehrsfluss und Landschaftsbild dort prägt.

 

Was machte ich denn überhaupt dort ?

Ich trieb mich auf einer fremden Baustelle herum – sonst nichts !

War es dort gemütlich ? Mitnichten !

War es dort interessant oder gar spannend ? Kein Bisschen !

Hat es mich weitergebracht ? Nur die 50 Meter, die ich auf dem Gelände zurücklegte !

 

Wenn es also doch so langweilig, so sinnfrei ist, sich auf fremden Baustellen zu tummeln, warum ist es dann bei den privaten Baustellen von Mitmenschen, bzw. dritten Personen, so ein unsäglicher Volkssport ?

 

Verleiht es einen besonderen Kick ?

Vermittelt es eventuell kurzfristig eine eigene Erhöhung durch gefühlte moralische Überlegenheit ?

Oder befriedigt es einfach nur ganz simpel voyeuristische Neugier an den Baustellen jener Personen ?

 

Bevor jetzt vielleicht gleich manche Augenbraue hochgeht:

Das hier wird kein Artikel des erhobenen moralischen Zeigefingers vom Möchtegern-Gut-bis-Bessermenschen !  

Hier schreibt schlichtweg ein Pragmatiker, der selbst einmal bei seiner ganz vertraulichen, inneren Inventur erschrocken bis kleinlaut feststellen durfte, wieviel Ressourcen an Zeit und konstruktiver Energie (welche uns nicht endlos zur Verfügung steht) er da auch schon verschlissen hat !

 

Kein Dritter, keine Zecke und am allerwenigsten die Bauherren der fremden Baustellen, wären in der Lage, uns so viel Power abzusaugen – ganz egal wie sehr uns die Neugierde auf die Themen derer Baustellen antreibt oder wie sehr wir glauben, ein Anrecht haben dort zu sein, weil uns von dort ja angeblich unsere Knöpfe gedrückt werden !

Unsere eigene Energie schlüpft in den dortigen frischen Problem-Estrich, durch welchen wir auch noch intensiv trampeln (stell Dir das mal bei einer echten Baustelle vor !).

Und während all dieser Aufenthalte arbeitet zwischenzeitlich zudem niemand auf den eigenen Baustellen, die doch eigentlich noch viel mehr danach lechzen, endlich in Angriff genommen, repariert oder renoviert zu werden !

Selten bis nie kam darüber hinaus jemand überraschenderweise auf die Idee, den fremden Baustellenbesitzer lediglich einfach mal zu fragen, ob man ihm bei seiner Baustelle Hilfe anbieten dürfte !

Denn dort könnte man dann all die großartigen Baumaterialien einsetzen, die einem doch auch auf den eigenen Baustellen so hilfreich und förderlich sind:

Zeit, konstruktive Gedanken, Ideen, Ziele, Lösungen, Teamspirit, gute Fragen ….nur um mal ein paar wieder erwähnt gehabt zu haben 😊

 

So, das waren heute mal doch ne Menge (er)bauliche Info und Baustellen-Tipps, von jemandem, der eigentlich auf jeder realen Baustelle für seine zwei linken Hände gefürchtet ist !

 

Wenn Dich also demnächst mal wieder irgendeine unsichtbare Kraft in Dir das Verlangen auslöst, auf solch einer fremden Baustelle zu lustwandeln, dann stell Dir einfach eine dieser leuchtend gelben Warntafeln vor, wie Du sie irgendwie ähnlich in echt schon gesehen hast: :

 

Betreten der Baustelle sinnfrei !

Betretende haften für ihre Gedanken, Worte und Spätfolgen !