Was glaubst Du eigentlich, wer Du bist ?

Du wurdest als Original geboren - bitte stirb nicht als Kopie.

(Laura Helser)

 

Ich würde fast eine Wette eingehen, dass jede(r), welche(r) die heutige Titel-Überschrift liest, diese auch schon mindestens einmal, eher aber mehrmals in seinem Leben vor den Latz geknallt bekam und zwar tatsächlich im Sinne von „vor den Latz geknallt“ !

Dazu wirkte die Atmosphäre des damit verbundenen Gespräches mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wirklich harmonisch !

Bestimmt war die Tonalität bei diesem Satz laut, konflikthaltig, vorwurfsvoll angehaucht und ganz sicher bestand nie irgendwelche Augenhöhe.

Die Kernaussagen, welche man dann mit diesem Satz vor den Bug geschossen bekommen sollte, gingen in Richtungen wie:

 

Nun halte aber mal schön den Ball flach !

Du hast Flausen, die Dir gefälligst mal aus dem Kopf getrieben gehören !

Bist Du größenwahnsinnig ?

 

Kurz und heftig oder oft genug auch in brutaler Ausführlichkeit wird in der Regel mit diesem Satz gespiegelt, dass man sich mal wieder schön mäßigen und gefälligst nie mehr wagen sollte, seinen Kopf aus der Herde zu strecken, einen sonstigen Anflug von nicht konformem Verhalten an den Tag zu legen oder gar irgendwelche gegen den Strich gebürstete Ideen, Ziele und Pläne zu formulieren  !

 

Aber könntest Du Dir denn vorstellen, wie genau sich dieser Satz anhört und vor allem anfühlt, wenn der Tonfall und vor allem die Haltung des Fragenden von interessiert-entspannter Neugierde geprägt ist ?

Hast Du es sogar schon mal erleben dürfen ?

Wie schön und genial klingt dieser Satz dann auf einmal ?

Was strahlt er da plötzlich aus ?

 

Wenn der/die Fragende damit ausschließlich nichts anderes zum Ausdruck bringen möchte, als ehrlich gemeintes Interesse am Befragten, dessen Position und dessen Thema.

Wenn der Zweck der Frage einzig und allein darin besteht,

-       eine spannende und inspirierende Antwort zu erhalten,

-       vom Antwortenden wirklich etwas über ihn erfahren zu wollen,

-       die befragte Person wirklich zu sehen und zu verstehen,

-       eine Basis für ein spannendes Gespräch zu legen.

 

Es versteht sich von selbst, dass es dabei nicht damit getan ist, nur einen Tonfall zu ändern, so als ob man am Mischpult ein paar Regler verschiebt und es ist schwer vorstellbar, dass beide Varianten dieser Frage von ein und derselben Personen kommen würden.

 

Doch weil ich einmal mehr wieder hoffe, dass Du Dir gute Fragen wie diese (in der richtigen Tonart) auch selbst stellst und Dir die besten Antworten selbst dazu lieferst, anstatt sie von Anderen serviert zu bekommen, gebe ich Dir heute noch ein paar Exemplare mit ins Wochenende (oder für jeden anderen guten Zeitpunkt):

 

-      Bekamst Du die heutige Titelfrage in der letzter Zeit mal in einer toxischen Tonart gestellt ?

-      Von welcher Art der genannten Fragesteller tummeln sich gerade mehr in Deinem Leben ?

-       Beflügeln Dich diese Menschen, bremsen sie Dich oder zehren sie Dich gar aus ?

-       Wo, bzw. auf welche Art und Weise kannst Du dafür sorgen, dass Du Die einen reduzierst und die anderen mehr in Dein Leben lässt ?

 

Und vor allem:

Stell Dir selbst und anderen Menschen einfach mal die heutige Titelfrage in einer freundlichen, neugierigen und empathischen Art und beobachte, was es mit Dir, bzw. den befragten Personen macht …

 

Ich wünsche Dir viel inspirierenden Spaß beim Spielen mit und Nachdenken über diese Fragen. Wenn Du Lust auf mehr bekommen hast, dann probiere doch gleich mal die nächste Frage in zwei verschiedenen Tonfällen aus:

 

„ Wo kämen wir denn hin, wenn alle das täten, worauf sie Lust hätten ?“