Hüte Dich vor der Froschfalle !

Fragst Du Dich, was Risiko kostet ?

Frag Dich eher, was Trägheit kostet.

(Dr. Stefan Frädrich)

 

Wenn ein intelligenter Frosch in einen Behälter mit heißem Wasser springt, stellt er sehr schnell fest, dass das eine verdammt ungemütliche Angelegenheit ist und ruckzuck setzt er  zum Fluchtsprung aus der heißen Brühe an.

Was aber passiert, wenn der Frosch den Ausflug in ein Gefäß mit kaltem Wasser unternimmt und dieses Wasser nun ganz langsam Grad für Grad erhitzt wird ?

Zunächst bemerkt das arme Tier gar nichts, dann vielleicht eine erstmal angenehme Wärme, um plötzlich und vor allem zu spät festzustellen, dass es im dampfenden Wasser gekocht wird !

 

Okay, ich gebe zu, meine Einstiege waren durchaus schon appetitlicher und weniger grausam, doch ich schwöre hoch und heilig, dass kein echtes Tier für diesen Text leiden musste.

Zudem ist es leider erwiesen, dass man mit derartigen Metaphern einfach schneller jene ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt, welche mir für dieses Thema am Herzen liegt !

Denn das wirklich Spannende an der Geschichte ist letztendlich, dass sich unsere Spezies doch keinen Deut anders anstellt, als besagter Frosch im heißer werdenden Wasser ! 

 

Wohl niemand, der sich selbst den Grundlevel an Zurechnungsfähigkeit attestiert, würde von jetzt auf sofort

-        in ein destruktives, zermürbendes berufliches Hamsterrad springen, welches die eigene Gesundheit und Transformation sabotiert,

-        über Nacht 20 kg Gewicht zulegen wollen,

-        innerhalb einer Stunde alle einem wichtigen Beziehungen beenden,

-        sich innerhalb weniger Minuten turmhoch verschulden,

-        ….

Die destruktive Liste ließe sich noch lange fortsetzen und jedermann würde mit Empörung darauf verweisen, dass derartige High-Level-Selbstsabotage an den Haaren herbeigezogen sei.

 

Doch wie verhält sich das Ganze, wenn wir in unseren scheinbar vertrauten eigenen Gewässern gar nicht merken, wie die Temperatur langsam, unbemerkt ansteigt ?

Wenn wir gar nicht spüren, wie wir peu a peu zum durchgekochten Frosch mutieren !

 

Bei aller Unappetitlichkeit der Story, ist sie für mich doch eines der präzisesten Gleichnisse zur Entstehung destruktiver Prozesse und Routinen im Leben. In der Regel wissen wir nicht mehr, wann sie bestellt und losgetreten wurden, doch kommt irgendwann so scheinbar aus dem Nichts deren volle Breitseite.

 

Sollte jemanden diese Geschichte gerade nachdenklich machen, triggern, sich dabei  angesprochen fühlen:  

Es gibt auch eine gute Kehrseite der Medaille, denn der Effekt greift in beide Richtungen und lässt sich somit auch umkehren !

 

Dazu bedarf es einiger, weniger Kniffe:

 

Erkenne und anerkenne, bei welchem Thema Du im heißen Wassertopf gelandet bist.

Das, was da über einen langen Zeitraum hinweg schon heiß kocht und Du so gar nicht wolltest: Was willst Du statt dessen ?

Wenn Du Dir darüber so klar bist, dass Du es wie aus der Pistole geschossen sagen kannst (z.B. wenn man Dich um 3 Uhr nachts wecken würde) dann geh mal davon aus, dass DU 10 Grad in diese Richtung regulieren möchtest, so wie am Temperaturregler Grad für Grad.

Schreibe für jedes Grad einen Schritt, eine Handlung, eine Aktivität dafür auf und ganz wichtig: Tu ihn auch !

10 Grad

10 Handlungen

10 x reflektieren, korrigieren und ganz wichtig: würdigen und feiern !

 

Zwei ganz wichtige Nebeneffekte:

 

1.     Diese 10-Grad-Praxis bewusst zu integrieren, kann sehr viel Klarheit und Spaß in Dein Leben zurück bringen !

2.     Du wirst künftig jedem Frosch größten Respekt entgegenbringen !